Aus dem echten Leben

"7:30 Uhr, der Geduldsfaden ist gerissen!" Die besten Eltern-Tipps für Stress-Momente

Familienleben ist mal laut und mal leise, mal nervenaufreibend und mal gemütlich, mal chaotisch und mal organisiert, aber immer einzigartig. Gast-Autorin Marina schreibt hier, wie ihre Kindern sie regelmäßig auf die Geduldsprobe stellen. Und wie sie gelernt hat, damit umzugehen.

Mutter mit ihren zwei Kindern im Bett© iStock/Lisa5201
So schafft man es als Mama, die eigene Geduld im Alltag zu stärken.

Das Leben mit Kindern ist manchmal wie ein Minenfeld

Geduld ist etwas, was sich alle Eltern wünschen. Aber sind wir mal ehrlich: Das Leben mit Kindern ist manchmal wie ein Minenfeld. Ein Minenfeld, auf dem unsere Kinder gerne fangen spielen. Sie rennen fröhlich herum, treten auf die Minen und wir gehen hoch. Eine Explosion nach der anderen und das den ganzen lieben langen Tag. Irgendwo da draußen gibt es sicher diese vollkommen ruhigen und ausbalancierten Eltern. Irgendwo. Bestimmt.

So eine Mama wollte ich nie werden

Ich liebe meine Familie. Ich liebe meine Kinder. Ich versuche wirklich geduldig zu sein, aber manchmal, da reißt einfach der Geduldsfaden. Und ich bin sauer. Wenn ich dann erst einmal auf dieser Emotionswelle surfe, dann geht die Post ab. Aber eben so eine Mama wollte ich niemals werden. Vor einiger Zeit, bin ich auf ein tolles Zitat gestoßen, das mich zum Nachdenken gebracht hat:

"Children are not a distraction from more important work. They are the most important work." C.S. Lewis (Übersetzt: "Kinder sind keine Ablenkung von wichtigerer Arbeit. Sie SIND die wichtigste Arbeit".)
Ich habe mich ertappt gefühlt. Sehe ich meine Kinder wirklich als eine Ablenkung von anderen wichtigeren Dingen bzw. Aufgaben? 

  • "Ich werde das nicht NOCH EINMAL sagen ..."
  • "HÖR AUF ZU JAMMERN!"
  • "Warum muss denn alles immer so ANSTRENGEND sein?!"

Geduldsfaden gerissen. Zeitpunkt des Todes ist 7:30 Uhr.

Kommen Dir diese Aussagen bekannt vor? Für mich wurde das zur Alarmglocke, dass etwas passieren muss und zwar schnell. So eine Art Erste Hilfe oder auch Reanimation für meine Geduld. Denn leider bin ich ohnehin nicht der geduldigste Mensch auf dem Planeten.

Wir ihr euren Geduldsfaden repariert

1. Drückt den Pausenknopf

Welche Mama kann schon einfach mal so eine Pause einlegen? Aber: Es ist besser, langsam auszubremsen als eine Vollbremsung hinzulegen, sodass gar nichts mehr geht.

Nehmt euch noch heute auf neutralem Boden Zeit für eine Pause. Auch wenn ihr dafür zum Beispiel während der Schlafenszeit mit dem Kinderwagen spazieren geht. Besser wäre natürlich allein, sodass ihr wirklich zur Ruhe finden könnt – aber es ist ein Anfang. "Neutraler Boden" ist dabei alles außerhalb eurer vier Wände. Dieser visuelle Wechsel bewirkt mehr als ihr annehmt.

Nach der Pause ist es an der Zeit, zu bewerten:

  • Schreibt auf (es ist wichtig, dass ihr es nicht nur denktt, sondern aufschreibt!), was am stärksten an eurer Geduld zerrt.
  • Es könnten ein paar Stichpunkte sein: etwa nicht abgesprochene Termine, zu wenige Familienabende, keine Me-Time, Chaos im Haushalt, fehlende Abläufe im Familienalltag, keine Zeit für Freundschaften, o.ä.
  • Findet eine Lösung als Paar, Eltern und als Familie mit eurenKindern.

2. Nehmt euch Zeit für euch

Seid ihr von dieser Aufforderung genervt? Wenn ja, seid ihr genau die richtigen Kandidaten dafür. Denn nur eine (zumindest halbwegs) ausgeglichene Mama kann eine Balance in den Familienalltag bringen. Dazu gehört dann aber, dass ihr nicht nur mit eurem Familienalltag beschäftigt seid und wie die Feuerwehr ganz allein all die kleinen Feuer löscht, ohne auf euch Acht zu geben.

Was würdet ihr gerne machen? Schaut euch euren Alltag, Tagesablauf, Wochenplan, usw. an und bewertet, ob überhaupt und wie viel Zeit darin für euch eingeplant habt. Es ist übrigens keine Schande, wenn ihr Zeit für euch einplant und einfach mal nichts tut: "Zeit für sich allein haben zu wollen" hat rein gar nichts damit zu tun, dass man nicht gerne Mutter ist!

3. Integriert "Inseln" in euren Alltag

"Inseln" können alles sein, was euch hilft, den Stress zu reduzieren. Wir sind alle unterschiedlich, unsere Familien ebenso, findet also gemeinsam eure ganz persönlichen Inseln.

Hier ein paar Ideen:

  • Täglich gemeinsam an die frische Luft gehen, damit die Kinder sich austoben (z.B. Spaziergang, Fahrradtour, etc.). Die Energie muss raus.
  • Einer unternimmt etwas mit den Kindern, während der andere Zeit für sich / ein bisschen Ruhe hat.
  • Mit den Kindern gemeinsam Absprachen treffen, etwa: "Ihr schaut euch jetzt 15 Minuten Bücher an, während Mama einen Kaffee trinkt. Danach lese ich euch etwas vor."
  • Feste Ruhepausen, Zubettgeh-Zeiten, etc. einführen.
  • "Miracle morning": den Wecker früher stellen als nötig, um Zeit für die eigene Selbstverwirklichung zu haben, bevor der Rest des Hauses wach wird.
  • Playdates für die Kinder, Treffen mit Freunden für die Eltern.

Unsere Gastautorin: Marina – @mamizeug