Ups!

Wie reagiere ich, wenn mein Kind peinlich ist?

Kleine Kinder sagen häufig unverblümt, was sie denken und bringen uns Eltern damit manchmal in ganz schön unangenehme Situationen. Sätze wie "Das sagt man nicht!" helfen dann allerdings nicht weiter. Ein Experte verrät, was ihr stattdessen tun könnt ...

Ups! Manchmal sagen Kinder Dinge, die uns Erwachsenen ganz schön peinlich sind ...© Foto: Getty Images/Johner Images
Ups! Manchmal sagen Kinder Dinge, die uns Erwachsenen ganz schön peinlich sind ...

Wir lieben unsere Kleinen ... manchmal sorgen sie aber dafür, dass wir uns ordentlich schämen. Aber warum eigentlich? Unsere Kids sprechen eben einfach nur aus, was sie gerade beobachten und denken. Eigentlich schön, diese Ehrlichkeit. Sie haben eben noch nicht das gesellschaftliche Korsett von "Das tut man, das tut man nicht!" oder "Das sagt man, das aber nicht!" verinnerlicht. Bei Sprüchen wie "Papa, wieso hat der Mann einen viel dickeren Bauch als du? Kriegt er ein Baby?" müssen die meisten Eltern vermutlich sogar innerlich schmunzeln. Steht der Mann mit dem dicken Bauch aber in Hörweite, kann der Kopf auch ganz schnell mal knallrot werden. 

Wie gehen wir als Eltern also am besten mit solchen Situationen um, in denen unsere Kinder etwas (für uns) Peinliches machen?

"Du hast da einen fetten Popel!" – Noch so ein schönes Beispiel ... Auch Diplompsychologe Andreas Engel kennt die Situation, wenn unser Kleines zu anderen eine Spur zu direkt ist und wir uns in Grund und Boden schämen. Die ungefilterte Ehrlichkeit von Drei- bis Siebenjährigen eckt häufig an. Der Experte rät trotzdem zu mehr Gelassenheit, da Betroffene sowieso häufig wohlwollend reagieren.

Anstatt sich für das Kind zu entschuldigen, solle man besser die Aufmerksamkeit des Kindes ablenken. Bei sensiblen Themen, wie der Frage "Warum sitzt die Frau im Rollstuhl?" können Eltern aus Rücksichtnahme spontan zunächst eine knappe, sachliche Erklärung geben. Um die Sensibilität des Kindes anderen gegenüber nachhaltig zu stärken, macht es jedoch Sinn, zu Hause gemeinsam mit dem Kind noch einmal die Situation zu besprechen.

In diesem geschützten Raum haben Kids dann auch die Möglichkeit, alle Fragen ungefiltert zu stellen, die sie beantwortet brauchen, um die erlebte Situation zu verstehen. So könnt ihr gleichzeitig der nächsten peinlichen Situation vorbeugen. Denn hat euer Kind eine Sache verstanden, wird diese (peinliche) Frage vermutlich nächstes Mal nicht wieder gestellt – oder anders formuliert.

Tipp: Behaltet in solchen Situationen immer im Kopf, dass euer Kind das ganz und gar nicht böse meint. Einfühlungsvermögen und ein Gespür dafür, sich in die Lage anderer hineinzuversetzen, entwickelt sich bei Kindern erst nach und nach.