"Still face experiment"

Warum der ständige Blick aufs Handy eurem Baby schaden kann

Eigentlich kann man es sich ja schon denken, dass es in Gegenwart des Babys nicht gut sein kann, ständig auf das Telefon zu schauen. Was genau passiert, wenn ihr dauerhaft abgelenkt seid, erklären wir euch hier.

Ein kurzer Blick aufs Handy ist beim Stillen natürlich nicht schlimm, aber bitte nicht dauerhaft abgelenkt sein. © Foto: iStock/petrunjela
Ein kurzer Blick aufs Handy ist beim Stillen natürlich nicht schlimm, aber bitte nicht dauerhaft abgelenkt sein.

Eines vorab: Es ist natürlich nicht schlimm, wenn ihr beim Stillen oder Spielen mit eurem Baby mal zum Handy greift. Beim "still face experiment" geht es darum aufzuzeigen, was passiert, wenn das Smartphone dauerhaft im Einsatz ist. Entwickelt wurde diese Methode vom US-Entwicklungspsychologen Edward Tronick, der in den 70er- und 80er-Jahren große Bekanntheit durch seine Forschungen zu Eltern-Kind-Bindungen erlangte. Das Experiment zeigt auf, wie wichtig das Zusammenspiel aus Mimik und Gestik in der Kommunikation zwischen Babys und ihren Müttern ist.

Warum der Blick aufs Handy beim Still schädlich fürs Baby sein kann

Simuliert wurde die Unterbrechung einer zunächst aufgebauten liebevollen Zuwendung von Müttern gegenüber ihrer Babys. Auf eine aktive freundliche Mimik folgte ein versteinertes ausdrucksloses Gesicht der Mamas. Die Reaktionen der Kleinen waren fast immer gleich: Zunächst versuchten sie, die Aufmerksamkeit ihrer Mutter über die eigene Mimik und Gestik wiederzuerlangen. Gelang dies nicht, machten sie ihrem Unbehagen deutlich auf körperliche Weise Raum und begannen zu quengeln und zu weinen. Fehlender Ausdruck und Emotionen sowie die ausbleibende Reaktion der Mamas auf ihr Unwohlsein machte den Babys sichtlich schwer zu schaffen. Seht selbst:

"Still face experiment": Der Blick aufs Handy lässt die Mimik "einfrieren"

Mit diesem Wissen im Hinterkopf wird deutlich, wie die tagtägliche Nutzung von Smartphones direkt und indirekt negative Folgen für unsere Babys haben kann. Ob in besonders intimen Momenten wie dem Stillen auf dem Sofa oder beim Schieben des Kinderwagens durch den Park. Greifen wir zum Handy, gleicht unsere Mimik einem ausdruckslosen Starren. Da Babys stets versuchen, Kontakt zu uns aufzunehmen und aus unseren Gesichtern zu lesen, wirkt das "Still-Face", das sie in solchen Momenten bei ihren Eltern sehen, wie in dem oben beschriebenen Experiment, befremdlich und einschüchternd.

Weitere Studien sollen noch mehr Aufschluss geben

Diese unterbrochene Kommunikation kann sich langfristig negativ auf die Bindung zwischen Eltern und Kind auswirken. Gerade in den ersten Lebensjahren sind Babys enorm sensibel und aufnahmefähig. Das Bonding spielt in dieser Phase eine besonders große Rolle und sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Derzeit laufen bereits entsprechende Studien zu diesem Thema. Beispielsweise hat sich die "Züricher Hochschule Angewandte Psychologie" diesem in verschiedenen Untersuchungen gestellt. Genaue Ergebnisse wurden für die nahe Zukunft angekündigt.

Diese Mama führte bei YouTube selbst ein "Still-Face"-Experiment durch und das passierte: